52. Homoioptera vorhallensis  

(50 x 70 cm • Öl 1999)


Ein 1000-teiliges Puzzle ist der Bildträger. Nachdem die Künstler ein „Orginalpuzzle“ zusammengesetzt hatten, wurden die einzelnen Puzzleteile auf der Rückseite durchnumeriert. Die Vorderseite bekam danach eine weiße Grundierung. Mit leichten Bleistiftstrichen wurde die Libelle darauf vorgezeichnet. Nach dem anschließenden Zerlegen des Puzzles bekam jeder Künstler (es sind 14 in der Gruppe) 71 - 72 Teilchen, die individuell mit Ölfarbe gepunktet wurden.

Die Bleistiftstriche bekamen dunkle Pünktchen. Als alle Puzzleteile wieder beieinander waren, konnten wir es nach den Nummern der Rückseite wieder zusammensetzen. Das Ergebnis steht vor Ihnen. Die 320 Millionen Jahre alte Großlibelle gehört zu den schönsten Funden des Vorhaller Steinbruchs. Sieben Jahre lang arbeiteten Fachleute vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe(LWL) im Steinbruch einer ehemaligen Ziegelei in Hagen-Vorhalle. Mit Hammer und Meißel trugen sie Schicht für Schicht des Schiefergesteins ab. Der Grund: vor 320 Millionen Jahren, als Westfalen noch am Äquator lag, mündete dort ein Fluss in eine Lagune. Zahllose Pflanzen, Äste und kleine Tiere versanken im Schlamm am Meeresboden und versteinerten im Laufe der Zeit zu einmaligen Zeugen des Erdaltertums. In der Paläontologie - der Wissenschaft vom Leben in der Vorzeit - gilt Hagen-Vorhalle deshalb heute als Fossilien-Schatzkammer von Weltrang. Erst rund ein Drittel der 16.000 Funde ist präpariert, und auch die wissenschaftliche Auswertung steckt in den Anfängen. Hagen-Vorhalle wird die Fachwelt noch viele Jahre beschäftigen. Diese Arbeit soll auf die Naturschätze aus dem Steinbruch Vorhalle hinweisen und verdeutlichen, welche Werte in unserem Hagener Stadtgebiet noch im Verborgenen liegen. Die versteinerte Vorhaller Libelle wurde im Römisch-Germanischen-Museum in Köln ausgestellt.