Studienfahrt Paris 1988
Warum wollten wir unbedingt nach Paris?
Der Liebe wegen? Nein, wegen der kleinen süßen Infantin Margarita von Velazques, der wollten wir ins Auge sehen, und die hängt nun mal im Louvre.
Die Infantin war so ziemlich unsere erste Aufgabe in der frisch geborenen Künstlergruppe. Wir wollten Herrn Velazques nacheifern, seiner Maltechnik nachspüren und die Infantin ziemlich genau kopieren.
Leonardo da Vincis MONA LISA ließ uns nicht an sich herankommen, sie verschanzte sich hinter einem Glaskasten.
Irgendwann verneigten wir uns vor Napoleon, weiter ging es zum Montmartre, wo der Franc ziemlich schwer verdient wird. Nach dem üblichem Pflichtprogramm Sacré-Coeur etc. sagten wir dann dem "vin" zu, was der großen Reiseschar - wir haben stets Mitfahrer, unsere sogenannten Fans, sehr imponierte. Das sei übrigens sofort erwähnt, es muss an unserer Gruppe liegen, wer einmal mit uns verreist, fährt immer wieder mit.
Man bucht sogar blind!
Es gibt so viel Spaß! Die Reisegruppe setzt sich stets zusammen aus SEPIA 14 Malern und unseren "Anhängseln". Darunter befinden sich qualifizierte Teilgebietsreiseleiter, begnadete Poeten, bestes Bordpersonal, hilfsbereite Kofferträger, Hilfseinparker, Rundenschmeißer, Stimmungskanonen etc.
Wieder zu Hause, wir Maler waren ganz angetan von der Reise, mussten wir unsere Eindrücke künstlerisch verarbeiten, und so kam es zu der Radierung "Paris" (Nr. 1).
Uns geht es gut, wir freuen uns auf unsere wöchentlichen Treffen, es wird gearbeitet, aber spätestens auf unserer Weihnachtsfeier wird das nächste Reiseziel erkoren.
Sigrid Steinwasser