Studienfahrt Bodensee 2002
Neue Reise - neues Erleben - wir quartierten uns in Radolfzell ein.
Am Nachmittag gaben wir bereits Konstanz die Ehre. Das Turmhaus mit Renaissance - Fassadenmalerei, der Kaiserbrunnen mit den Büsten von drei Kaisern und das Marien-Münster "Unser lieben Frau zu Konstanz" (1052 erbaut, aber öfter umgebaut) wurden uns meisterlich nahe gebracht.
Die Hafeneinfahrt mit der Statue der "Leibbedienerin" Imperia ließ uns schmunzeln.
Am nächsten Tag fuhren wir Richtung Bregenz einschließlich Berg Pfänder (1064 m).
In Lindau am Bodensee konnten wir uns an vielen Dingen ergötzen.
Das "Alte Rathaus" mit den herrlichen Staffelgiebeln auf der Vorderseite und mit dem berühmten Verkündererker auf der Rückseite musste bewundert werden. Der Nachmittag war ausgefüllt mit "Carmen", aufgeführt in der Lindauer Marionettenoper. Wir waren begeistert von der Kunst der Puppenspieler!
In St. Gallen, benannt nach dem irischen Mönch St. Gallus, gab es die spätbarocke Stiftskirche, die Vanadin-Kirche und das Vadian-Denkmal zu besichtigen. Ein absoluter Höhepunkt war die berühmte Stiftsbibliothek. Sie hat weltweite Bedeutung durch ihre Vielfalt.
Der Geist braucht auch leibliche Nahrung! Alles Käse - so hörten und probierten wir in der Appenzeller Schaukäserei in Stein (Schweiz).
Alles Käse, oh nein, da gibt es noch das städtebauliche Kleinod Stein am Rhein, wo ein Haus schöner als das andere ist.
In Birnau wurden wir überwältigt vom Barockjuwel der Basilika. Die Altäre hat Joseph Anton Feuchtmayer geschaffen, ebenso den weltbekannten Honigschlecker.
Anschließend hieß es, sich zurückzuversetzen in die Jungsteinzeit (vor 5500 Jahren) und Bronzezeit (vor 3000 Jahren) bei den Pfahlbauten in Unteruhldingen.
Natürlich konnten wir die "Zeppelin-Stadt" Friedrichshafen nicht links liegen lassen. Welch ein Kontrastprogramm!
In Zürich waren wir begeistert von den Chorfenstern Marc Chagalls im Fraumünster. Unsere ganz große Verehrung gilt sowieso diesem Künstler,dem wir unsere Gemeinschaftswerke Hommage à Chagall (Nr. 4) und HA-CH 250 (Nr. 26) gewidmet haben.
In Winterthur gab es dank der Sammlung Oskar Reinharts den "Kunstgenuss": das berühmteste Bild von Caspar David Friedrich "Kreidefelsen auf Rügen", wir sahen Bilder von Hans Thoma, Lukas Cranach, Paul Cézanne, Manet, Renoir, etc.
Nach so viel Einverleiben von Kunst waren wir reif für die "Insel", wir fuhren zur Halbinsel Höri, wo wir das Otto Dix-Haus in Hemmenhofen aufsuchten.
Bei Otto Dix war's schaurig schön
gelitten hat der Mann
zwischen zwei Kriegen, oft obszön,
meist tragisch bietet er an
sein Werk sozialkritisch, schwer verdaulich.
Erst im Alter fing er an
zu malen auch einmal beschaulich,
Landschaften und Religiöses sind dran.
In Gaienhofen "wartete" Herrmann Hesse (1877 - 1962), der erfolgreiche Schriftsteller, aber auch Maler, auf uns.
Die Insel Mainau lockte mit herbstlicher Pracht, Graf Bernadotte hatte Mainau zu einem der schönsten Parks der Welt ausgebaut.
Insel Reichenau präsentiert drei Kirchen (Unesco-Weltkulturerbe).
Das Marienmünster in Mittelzell, die Stiftskirche St. Peter und Paul in Niederzell und St. Georg in Oberzell. Als wir abgekämpft im Bus saßen Richtung Hotel fahrend, gab´s einen Aufschrei! : "Heute keine Kirche mehr"!
Auf der Heimfahrt hielten wir noch in Lorsch an, das Kloster gehört auch zu den Unesco-Weltkulturerben.
Sigrid Steinwasser