Studienfahrt Dresden vom 2. bis 9. Oktober 2006

mit Abstechern nach Weimar,
Leipzig, Görlitz, Bautzen, Erfurt
und zum Spreewald


Auf dem Weg nach Dresden machten wir einen Zwischenstopp für einen Kurzbesuch in Weimar. 1993 weilten wir bereits einmal in Weimar, aber das Interesse war ungebrochen. Wir sahen die "Russisch-Orthodoxe Kirche" (1860-62 erbaut) und das 1825/26 von Großherzog Carl August im klassizistischen Stil als fürstliche Familiengruft erbaute Mausoleum. 1827 wurde hier auch Schiller beigesetzt, 1832 auf eigenen Wunsch Goethe.

Semperoper bei Nacht

In der Nähe befindet sich das Grab der Charlotte von Stein, Goethes große platonische Liebe.
Die Anna Amalia-Bibliothek befand sich nach dem großen verheerenden Brand wieder im Aufbau.
Auf dem Marktplatz bewunderten wir neben dem Hotel Elephant und dem Cranachhaus, eines der bedeutendsten Renaissancehäuser Thüringens, natürlich das neugotische Rathaus. Im Turm befindet sich seit 1987 ein Glockenspiel aus 35 Meissner Porzellanglocken! Goethe und Schiller grüßten uns vor dem Deutschen Nationaltheater.
Im Park an der Ilm besichtigten wir Goethes Gartenhaus.
Die Sternbrücke, Weimars älteste erhalten gebliebene Brücke, hat der Hagener Maler Christian Rohlfs in Öl auf Leinwand festgehalten.
Dann ging es nach Dresden, wo wir uns im Königshof einquartierten.




Die 1. Tagesfahrt am 3. Oktober führte uns in den Spreewald nach Lübbenau (leider nur im Regen), aber wir sind ja anpassungsfähige Menschen!
Dann besuchten wir Burg mit dem "Historischen Bahnhof". Da kam Freude auf, besonderes bei der Männerwelt. Die Holländer Mühle Straupitz, historische Mahl-, Öl- und Schneidemühle, wurde auch besichtigt.



Ein neuer Tag - ein neues Erleben: Das Erlebnis! Auf unserer Reise durch Thüringen und Sachsen im Jahre 1993 versprachen wir uns, Dresden wieder zu beehren, wenn die Frauenkirche ihre "Wiederauferstehung" erlebt hat. Seit Oktober 2005 erstrahlt sie wieder in ihrem vollen Glanz! Dafür standen wir gern an, um dann Orgelandacht und Kirchenführung zu erleben. Den Chorraum mit Altar und der neuen Kernorgel gab es zu bestaunen. Die Innenkuppel ist ein Meisterstück, herrlich anzuschauen auch die Emporen. Möge die Frauenkirche kein so verheerendes Schicksal mehr erleiden müssen, und auch nicht wir Menschen.
Dresden hat noch mehr Kirchen, so z. B. die Kreuzkirche am Altmarkt, die jetzt Bischofskirche der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen ist. Die Kathedrale mit ihrem vierstöckigen Turm (83,50 m hoch) ist ein gewaltiges Bauwerk, dessen 78 überlebensgroße Sandsteinstatuen weithin sichtbar sind. Wir sahen das Residenzschloß und den Stallhof.
Das 102 m lange Wandbild "der Fürstenzug" ließ uns länger verweilen. Bei unserem Rundgang ging es dann zum Zwinger, dem bedeutendsten spätbarocken Bauwerk Deutschlands, mit dem berühmten Kronentor.
Und dann zog die Semperoper, von Gottfried Semper 1838-41 erbaut, uns in ihren Bann. Wir wußten, einen Abend gehört uns die Semperoper. Mein lieber Schwan, wir ließen es uns etwas kosten, und erlebten "Lohengrin" von Richard Wagner.



Die nächste Tagesfahrt am 5. Oktober ging nach Leipzig. Auf unserem Rundgang erlebten wir die Thomaskirche. Vor ihr residierte auf einem Sockel Johann Sebastian Bach. Das "Alte Rathaus" wurde Mitte des 16. Jh. erbaut. Im Restaurant "Zum Coffe Baum" probierten wird die "Leipziger Lerche".

Die Nikolaikirche, um 1165 erbaut, ist nun bekannt durch die Friedensgebete ab 1982 und im Oktober 1989, als Hunderttausende sich friedlich gegen die bewaffnete Staatsmacht stellten.

Was wir noch gesehen haben? Das Café Riquet mit den Elefantenknöpfen ist ein weiterer Bewahrer der Leipziger Kaffeehaustradition. Das Gewandhaus ist fest verbunden mit dem Namen Kurt Masur.
Das Opernhaus am Augustplatz war bei der Eröffnung 1960 eines der modernsten Häuser in
Europa. Der neue Hauptbahnhof, Europas größter Kopfbahnhof, 1997 eröffnet, ist interessant, für mich war er ein Labyrinth.



Gut, wieder im Hotel zu sein, gut zu ruhen, denn am Morgen des 6. Oktober ging es nach Görlitz.
Die geteilte Stadt erlebten wir zum Teil mit dem "Stadtschleicher". Erste Station: Die Landskron-Brauerei mit Freibier, herrlich! - und gar nicht anstrengend!

Danach aber der Clou: Wir weilten in der Ev. Pfarrkirche St. Peter und Paul und erlebten die Casparini-Orgel mit ihren 17 goldenen "Sonnengesichtern". Görtlitz hat wunderbare Gebäude, zu nennen sei noch das Karstadt-Stammhaus im Jugendstil. Mit einem Fuß waren wir auch in Polen am Grenzübergang Stadtbrücke.




Jeder neue Tag ist ausgefüllt: nach einem erlebnisreichen Tag in Dresden fuhren wir am 8. Oktober nach Bautzen, Stadt der Türme und Bastionen (17 an der Zahl)! Der 55 m hohe Reichenturm ist der "Schiefe Turm von Sachsen". Es gibt den Wendischen Turm, den Lauenturm, den alten Wassertum und auch das Rathaus am Hauptmarkt schmückt sich mit einem ansehbaren Turm.
Bautzen ist ein wunderbares Städtchen mit ihrem Dom St. Petri (Turm 85 m hoch). St. Petri ist die einzige historische Simultankirche im Osten Deutschlands. Seit 1524 nutzen die Katholiken den Chorraum und die Evangelischen das Langhaus.

Es war dort sehr idyllisch, das sogenannte "Hexenhäusel" gefiel uns sehr. Die "bierselige" Sonnenuhr am Mönchshof machte uns nachdenklich: "Alles hat seine Zeit", ließ sie uns wissen!

Die Stadtpfarrkirche St. Marien mit dem berühmten Triumpfkreuz (1516) steht dem Dom in nichts nach.
Dann ging es zum Museum "Gertrudenkapelle", wo wir eine Vielzahl von Plastiken von Ernst Barlach sahen. Seit 1910 ist der Name Güstrow eng mit Ernst Barlach verknüpft. Ich nenne nur einige Plastiken: Der Bettler, der Sänger, der Zweifler, das Wiedersehen, lesender Klosterschüler. Draußen im Garten breitet "Mutter Erde" die Arme aus und beschenkt uns reich.

Wieder im Hotel gibt es einen besonderen A G-Gipfel, nämlich das Abschiedsessen mit flambiertem Nachtisch à la Captain's Dinner auf Kreuzfahrtschiffen.



Alles hat seine Zeit, am 9. Oktober ist die Heimreise angesagt!
Wir machten einen Zwischenstopp in Erfurt, so wie im Jahr 1993. Der Domhügel mit Dom St. Marien zieht einen automatisch an.
Die Severikirche, das Rathaus, die schöne Häuserfront der Marktstraße und nicht zuletzt das Haus zum "Breiten Herd" galt es zu bewundern.

Auf der Krämerbrücke, längste mit Häusern bebaute und bewohnte Brücke Europas, hätte man noch länger verweilen können. Aber als plötzlich Brezeln vom zünftig gekleideten Krämer als Proviant für die Rückreise gekauft wurden, wußten wir, Hagen r u f t uns -

Auf Wiedersehen!
Sigrid Steinwasser