Studienfahrt Bad Zwischenahn vom 11. bis 18. Oktober 2009
Auf dem Weg zu unserem Standorthotel in Bad Zwischenahn machen wir halt in Quakenbrück, wo eine Draisinenfahrt nach Nortrup (10km) gebucht ist. Hei, da gibt es Spaß, besonderen Spaß haben die "Verantwortlichen", ausgestattet mit Warnjacke, Fahne, Pfeife und Schlüssel.
Am Ziel werden wir nach der "großen" Anstrengung mit einem leckeren Eintopf belohnt.
Irgendwann landen wir in unserem gastfreundlichen Hotel "Am Badepark" und werden ammerländisch begrüßt: Moin, Moin!!!
Der nächste Tag bringt uns nach Bremerhaven, wo wir u. a. das "Deutsche Auswanderer Haus", Europäisches Museum des Jahres 2007, besichtigen. Das Haus spricht seine eigene Sprache und einige unserer Gruppen wurden etwas an eigene ähnliche Schicksale erinnert.
Danach wanderten wir durch die City mit der Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche, auch "Große Kirche" genannt.
Dann machten wir eine Reise "An einem Tag einmal um die Erde" im Klimahaus Bremerhaven 8° Ost. Es war sehr interessant und sehr gefragt, da das Haus in 2009 erst eröffnet wurde.
Am nächsten Tag steht Oldenburg auf dem Programm. Unser versierter Stadtführer zog alle Register, bis er sich dann irgendwann übernommen hatte (zu wenig gefrühstückt), aber das nur am Rande.
Der Lappan (1647/68) ist das Wahrzeichen Oldenburg. Wir sahen das herrliche Tor der ehemaligen Hofapotheke (1677). Gut erhaltene Fassaden von Bürgerhäusern, ein prächtiges Jugendstilhaus und die St. Lambertikirche, eine neugotische Hallenkirche, schmücken die Stadt. Der Grundstein zur Kirche wurde bereits um 1200 gelegt. Im 19. Jh. wurde sie umgebaut, die klassizistische Rotunde prägt sich jedem Betrachter ein. Weiter geht es zum "Alten Rathaus", das originellste Gebäude der Gründerzeit (1888).
Die Stadt hat wirklich Schätze: Das Schloß (1607) war ehemaliger Sitz der Oldenburger Grafen und Herzöge.
Ein Schmuckstück ist das Degode-Haus (1617), eines der ältesten noch erhaltenen Bauwerke. Dann stehen wir vor dem Haus, das an den Erfinder der Ansichtskarte im Jahre 1870 erinnert.
Das Horst-Janssen-Museum zu besuchen, ist eine Selbstverständlichkeit. Der Künstler Horst Janssen (1929- 1995) wird als einer der größten Zeichner und Grafiker des 20. Jh. gepriesen. Und das mit Recht! Ich sage nur: "Junge,Junge, Du warst voll drauf!".
Am Abend erleben wir noch den "Nackten Wahnsinn" im Kleinen Haus des Oldenburgischen Staatstheaters. Es ist eine Komödie von Michael Frayn.
Am Mittwoch, 14. Oktober, wollen wir unseren Aufenthaltsort Bad Zwischenahn endlich kennenlernen. Der Ort und das ganze Umfeld sind eine Augenweide. Wir sehen die evangelische St. Johanneskirche, dann die von außen eher schlichte katholische Kirche. Dann geht es in den Kurpark, immer vorbei an Rhododendronbüschen, verlockend einmal zu der Blütezeit hier zu pausieren. Vom Uferweg sieht man das Zwischenahner Meer oder man schaut auf das "Alte Kurhaus". Und überall stößt man auf die Kunst des Baum-Zierschnittes, eine besondere Gabe der Ammerländer Baumschulen. Dann lockt das angrenzende Freilichtmuseum Spieker, Ammerländer Bauernhaus, vielen Gebäuden und Mühle.
Am Nachmittag genießen wir Tee und Gebäck im Hotel, gemäß der Ammerländer Teezeremonie.
Aber am Abend, da spielte der "Aal" unter Anleitung des Hotelpersonals die Hauptrolle. Wie ißt man einen Aal? Wir beherrschen jetzt die Prozedur und dann her mit dem traditionellen Löffeltrunk, am liebsten 2 x Schnaps!
Am 15. Oktober ist die Freie Hansestadt Bremen auf dem Programm. Wir starten in der Böttcherstraße. Diese zum Teil enge Fußgängerpassage gilt als heimliche Hauptstraße Bremens.
Das Roselius-Haus, historischer Mittelpunkt der Böttcherstraße, wurde 1588 im Renaissance-Stil errichtet. Dann lauschen wir dem Glockenspiel aus Meißner Porzellan.
Das Paula-Becker-Modersohn-Haus beherbergt Hauptwerke der Pionierin der modernen Malerei.
Die Bremer Stadtmusikanten, eine Bronzeplastik von 1951, werden "angepackt"!
Der Bremer Roland, eine 5,50 m hohe Statue, steht seit 1404 als Symbol für Recht und Freiheit stramm.
Das Rathaus, 1405-1410 errichtet und im 17. Jh. mit einer Fassade im Stil der Weser-Renaissance versehen, gehört gemeinsam mit dem Roland zum UNESCO-Welterbe.
Der St. Petri-Dom mit frühgotischem Gepräge ist über 1200 Jahre alt.
1537/38 wurde im Stil der Renaissance des Schütting-Haus der Bremischen Kaufmannschaft und Sitz der Handelskammer am Marktplatz gebaut.
Dann ging es zum Schnoorviertel, hier sind die kleinen Häuser aus dem 15./16. Jh. wie Perlen auf einer Schnur auf einer Schnur aufgereiht.
Wir verließen Bremen Richtung Worpswede, dem berühmten Künstlerdorf. Die Worpsweder Kirche ist bekannt wegen ihres außergewöhnlichen Altars.
Wir beehren Paula Modersohn-Becker - kein Tourist läßt den Weg zu ihrem Grab aus. Der Förderer der Künstlersiedlung, Heinrich Vogeler, ist mit seinem Haus ein Magnet. Die Käseglocke mitten im Wald machte mich neugierig, vielleicht komme ich da 'mal rein?!
Wir besuchten noch die Worpsweder Kunsthalle und bestaunten manches Werk. Der Tag war wieder gelungen, ach, was sind wir Glückspilze!
Freitag, 16. Oktober, es geht in die Seehafenstadt Emden, die auf ihre 1200-jährige Geschichte stolz ist. In erster Linie interessierte uns die Kunsthalle, die Henri Nannen seiner Heimatstadt schenkte. Dort bekamen wir Maler manche Anregung schließlich wird jeder Künstler von anderen Ideen inspiriert.
Anschließend ging es zum Hafen am Ratsdelft - in unmittelbarer Nähe ist das Rathaus am Delft, 1574-76 im Stile der niederländischen Renaissance erbaut.
Dat OTTO Huus streifen wir nur und finden uns dann später an den Delfttreppen ein zwecks Stadtführung. Die Stadtführerin zeigt uns das alte Hafentor, 1635 an der Einfahrt zum mittelalterlichen Hafen erbaut.
Wir sehen die Johannes á Lasco-Bibliothek, benannt nach dem ersten Superintendanten der ostfriesischen Landeskirche (1542-48). Seit 1995 ist hier ein Studienzentrum mit wertvollen Handschriften und Buchbeständen. Große Empfänge finden hier auch statt.
Die Große Kirche wurde 1944 zerstört und 1992-95 mit moderner Architektur wieder aufgebaut. Zerstörung ist schlimm, die Emdener haben sich mit einem riesigen Wandbild am Bunkermusuem mit den Scheußlichkeiten der Kriege befaßt.
Die Pelzerhäuser, einzige erhalten gebliebene Renaissance-Bürgerhäuser, sprechen noch von alten Zeiten.
Wo ist die Woche geblieben?, Samstag, 17. Okt., wir fahren nach Varel zur Porzellan-Manufaktur Friesland. Wir kurbeln die Wirtschaft an!!!
Und wieder geht es nach Bremen zum Vertiefen der Eindrücke und - Neuentdeckungen, z.B. die schmalste Gasse Bremens - endlich Zeit für ein Foto - weil wenig Gedränge! Richtung Lloyd-Passage sind wir sicher nicht am Ei des Kolumbus, aber es sieht toll aus.
Ein Spaziergang auf der Weserpromenade beschließt den Tag. Bei unserer Abschiedsfeier sind wir alle hin und weg. Benno hat's verdient, wir schenken ihm ein A a l !
(Edith's Kreation: ein mit "Scheinen" gespicktes Aal-Imitat!)
Am 18. Oktober geht es wieder nach Hause, aber vorher besuchen wir noch die Meyer-Werft in Papenburg. (214 Jahre Firmengeschichte). Sie ist eine der modernsten Werften in der Welt. Man kommt aus dem Stauen nicht mehr heraus. Ich glaube, mein Mann müsste mit mir mal eine Kreuzfahrt buchen, aber ich habe Angst vor dem großen Wasser!
Anschließend streifen wir noch das Schloß Clemenswerth bei Sögel im Emsland (nie gehört). Man lernt nie aus, deshalb weiter reisen, reisen, reisen.
Tschüß, moin,moin
sagt: Sigrid Steinwasser